Die Frage, ob und wann Elementarversicherungen sinnvoll sind, wird immer dringender. Denn die Bilder zerstörter Häuser durch Hochwasserkatastrophen, Erdrutsche, Starkregen und anderer Naturereignissen häufen sich. Lesen Sie, was Elementarschäden sind, wann eine Elementarversicherung sinnvoll ist und was sie beinhaltet.
(Der gesamte folgende Text wurde von unserer Redakteurin ohne den Einsatz von KI geschrieben)
Elementarversicherung – was ist versichert
Eine Elementarversicherung für Haus oder Wohnung übernimmt die Kosten für Schäden, die durch Naturgewalten und Unwetter am Gebäude oder dem Hausrat entstehen. Man spricht in dem Zusammenhang von den sogenannten Elementarschäden.
Meist sind Elementarversicherungen keine eigenständigen Versicherungen, sondern Zusatzbausteine, die zusammen mit der Hausrat– oder der Wohngebäudeversicherung angeboten werden.
In der Wohngebäude- oder Hausratversicherung sind Schäden durch Brand, Rohrbrüche, Blitzschlag, Sturm, Hagel oder Einbruch versichert. Schäden durch Naturgewalten wie Überschwemmungen, Erdrutsche und Lawinen (Elementarschäden) sind jedoch nicht enthalten und müssen in einer Elementarversicherung extra versichert werden. Daher spricht man auch von einer erweiterten Naturgefahrenversicherung.
Im Rahmen der Elementarversicherung werden klassischerweise die Kosten für Reparaturen, Neuanschaffungen oder Aufräumarbeiten sowie gegebenenfalls für Hotelübernachtungen erstattet, wenn beispielsweise das eigene Haus vorübergehend nicht bewohnbar ist.
Ob eine Elementarversicherung sinnvoll ist, hängt vom Einzelfall ab.
Was sind Elementarschäden?
Elementarschäden sind die Folge starker Naturgewalten. Im Versicherungsjargon spricht man von Elementarereignissen – gebräuchlicher ist jedoch der Begriff Naturkatastrophen. Dazu gehören unter anderem:
- Überschwemmung – durch Hochwasser, Rückstau in der Kanalisation, Starkregen
- Erdbeben
- Erdrutsch
- Erdsenkung
- Vulkanausbruch
- Schlamm- und Schneelawinen
- Schneedruck
- Sturm ab Windstärke 8
Da jede Region eigene naturspezifische Eigenschaften hat, haben einige Regionen folglich auch höhere Risiken für Elementarschäden als andere. So sind Überschwemmungen in der Nähe von Flüssen wahrscheinlicher und der Überschwemmungsschutz ist besonders wichtig, während Dacheinstürze durch Schneelast eher im süddeutschen Raum zu erwarten sind.
Was kostet eine Elementarversicherung? Stichwort Risikozonen
Da die Gefahrenlage für die Risiken stark von einer Region abhängt, hat der Gesamtverband der deutschen Versicherer ein vierstufiges Zonierungssystem eingeführt: ZÜRS. Es gilt für Überschwemmung, Starkregen und Rückstau – je nach Gefährdungsklasse (GK) berechnen die Versicherungsunternehmen die Kosten für die Elementarversicherung bzw. entscheiden, ob sie diese überhaupt anbieten können. ZÜRS basiert auf Daten über den bisherigen Schadensverlauf in der jeweiligen Region. Daraus wird die statistische Wahrscheinlichkeit für Hochwasser abgeleitet und folgendermaßen klassifiziert:
- GK 4: Hochwasser tritt mindestens einmal in zehn Jahren auf
- GK 3: Hochwasser tritt einmal in zehn bis 100 Jahren auf
- GK 2: Hochwasser tritt seltener als einmal in 100 Jahren auf
- GK 1: Hochwasser tritt seltener als einmal in 200 Jahren auf
Wohnen Sie also in der Risikozone 4 und unterliegen somit der GK 4 bezahlen Sie den höchsten Beitrag, in der GK 1 sind die Kosten für die Elementarversicherung hingegen am geringsten. Da ca. 90 Prozent der Gebäude in Deutschland in dieser günstigsten Risikozone verortet sind, lassen sie sich auch problemlos versichern.
Neben der Gefahrenwahrscheinlichkeit spielen auch individuelle Faktoren bei der Prämienberechnung eine Rolle, etwa ob Ihr Haus direkt an einem fließenden Gewässer steht oder ob bei Ihnen schon öfter der Keller voller Regenwasser gelaufen ist. Gebäudeart, -alter und -größe sind weitere Parameter. Wie bei vielen anderen Versicherungen können Sie auch die Prämie für den Extremwetterschutz reduzieren, indem Sie eine Selbstbeteiligung vereinbaren.
Für wen ist eine Elementarversicherung sinnvoll?
Die GK-Einteilung gibt Ihnen einen guten Anhaltspunkt, ob sich ein Elementarschutz für Sie lohnt. In der Risikozone 3 und 4 ist er sinnvoll oder sogar dringend zu empfehlen. Die Kehrseite der Medaille: die hohen Prämien sind nicht für jeden finanzierbar.
Unabhängig von der Hochwassergefahr nehmen Extremwettereignisse stark zu, so dass eine Versicherung gegen Elementarschäden zu den empfehlenswerten Policen gehört. So ist eindringendes Wasser durch einen Rückstau in der Kanalisation aufgrund von Starkregen überall möglich. Haben Sie kaum Rücklagen, um die Kosten für entstandene Schäden zu tragen, ist eine Elementarversicherung sinnvoll.
Tipp: Überprüfen Sie vor Abschluss einer Elementarversicherung immer erst die vorhandenen Versicherungsverträge. In Ostdeutschland kann noch eine alte Haushaltsversicherung aus DDR-Zeiten bestehen, die bereits einen Elementarschutz umfasst.
Elementarversicherung für das Haus: Das ist ausgeschlossen
Die Elementarversicherung übernimmt nicht alle Kosten, die durch Wetterextreme entstehen. So sind die Folgen von Sturmfluten ebenso ausgeschlossen wie Wasserschäden durch einen Anstieg des Grundwasserspiegels. Ausnahme: Vermischt sich das Grund- mit Oberflächenwasser und überschwemmt das Haus, haftet die Versicherung für die Elementarschäden. Weiterhin sind willkürlich herbeigeführte und die Deckungssumme überschreitende Beschädigungen nicht versichert.
Wichtig zu wissen: Damit die Elementarversicherung zahlt, müssen Sie einigen Pflichten nachkommen. Dazu gehört, die Funktionsfähigkeit von Rückschlagklappen in überflutungsgefährdeten Räumlichkeiten und die Durchgängigkeit von Abflussrohren auf Ihrem Grundstück sicherzustellen. Das Dach muss vorschriftsmäßig gedeckt sein und die Bausubstanz sowie Fenster und Türen dürfen keine Beschädigungen aufweisen, durch die Wasser eindringen kann. Ist der Fall des Falles eingetreten und ein Unwetterschaden entstanden, sind Sie zur Schadensminderung verpflichtet. Das heißt, Sie müssen sofort Maßnahmen wie eine notdürftige Dachabdeckung und das Auspumpen von Wasser ergreifen.
Elementarschutz und Hausrat sichern
Zusätzlich zur Hausratversicherung können Sie über den Online-Rechner optional den Elementarschutz abschließen. Zu den versicherten Risiken zählen Überschwemmungen, Erdbeben, Erdrutsch, Schnee- oder Eisdruck oder Lawinen. Allerdings bieten wir die Elementarversicherung nicht ausnahmslos für alle Regionen in Deutschland an. Ob Sie den Elementarschutz abschließen können, sehen Sie bei Eingabe der Postleitzahl im Online-Rechner.
Elementarschutz und Hausrat sichern
Zusätzlich zur Hausratversicherung können Sie über den Online-Rechner optional den Elementarschutz abschließen. Zu den versicherten Risiken zählen Überschwemmungen, Erdbeben, Erdrutsch, Schnee- oder Eisdruck oder Lawinen. Allerdings bieten wir die Elementarversicherung nicht ausnahmslos für alle Regionen in Deutschland an. Ob Sie den Elementarschutz abschließen können, sehen Sie bei Eingabe der Postleitzahl im Online-Rechner.
Was deckt die Elementarversicherung für Hausrat ab?
Während die Wohngebäudeversicherung Schäden am Gebäude, an Nebengebäuden und an fest damit verbundenen Objekten übernimmt, versichern Sie mit einer Hausratpolice bewegliche Gegenstände, die sich im Innenraum befinden. Wasserschäden an den Holzdielen deckt also die Wohngebäudeversicherung, bei Schäden an den Möbeln springt die die Hausratversicherung ein.
Wichtig, möchten Sie Ihren Hausrat auch gegen Elementarschäden versichern, brauchen Sie den Zusatzbaustein „Elementar“. Sonst zahlt eine Hausratversicherung zwar bei Hagel-, aber nicht bei Hochwasserschäden. Beachten Sie auch hier Ihre Pflichten. So schreibt die Hausratversicherung beispielsweise vor, dass Gegenstände im Keller nicht auf dem Boden, sondern mindestens 12 cm erhöht aufzubewahren sind.
So schützen Sie Ihr Haus vor Elementarschäden: 9 Tipps
- Verlegen Sie rund ums Haus Rasengittersteine, statt die Flächen zu versiegeln: So kann Starkregen besser versickern.
- Fliesen Sie gefährdete Räume, dann dringt das Wasser bei Überflutungen nicht in Wände und Boden ein.
- Stellen Sie sicher, dass die Hausanschlussleitungen mit Rückstauklappen versehen sind. Fragen Sie beim Hauskauf den Vorbesitzer danach.
- Bildet sich am Haus Stauwasser, sollten Sie Schwellen und Aufkantungen an Lichtschächten und Eingängen installieren.
- Kontrollieren Sie regelmäßig die Hauswände auf Beschädigungen und prüfen Sie, ob Fenster, Dachluken und Türen dicht schließen.
- Achten Sie auf eine hohe Schlagfestigkeit, wenn Sie neue Fenster einbauen lassen – das beugt Hagelschäden vor.
- Werfen Sie möglichst auch einen Blick auf das Dach: Sitzen alle Ziegel und Dachklammern fest, sind Risse zu sehen oder Bleche verbogen?
- Lassen Sie einmal jährlich die Dachrinnen und Fallrohre reinigen, am besten nach dem Laubfall im Herbst.
- Schließen Sie bei Wetterwarnungen alle Türen und Fenster, holen Sie die Markisen ein und sichern Sie Gartenmöbel und -inventar.
Braucht man als Mieter eine Elementarversicherung?
„Als Mieter brauche ich doch keine Elementarversicherung, darum kümmert sich doch der Eigentümer“ – so denken viele. Tatsächlich trifft das nur auf die Wohngebäudeversicherung zu. Eine Elementarversicherung für den Hausrat abzuschließen, ist Sache des Mieters.
Ein Beispiel: Läuft Ihr Kellerabteil im Wohnblock nach einem starken Gewitter voll, übernimmt die Elementarversicherung des Vermieters zwar die Kosten für die Beseitigung der Schäden an der Bausubstanz. Für Ihre im Keller gelagerte Briefmarkensammlung ist sie nicht zuständig – auf dem Schaden bleiben Sie ohne Hausrat-Elementversicherung sitzen.
Elementarversicherungen – sinnvoller Schutz wenn das Wetter verrückt spielt
Die Schäden durch Wetterextreme steigen: Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) beziffert sie für 2023 mit 4,9 Milliarden Euro. Zwar gibt es für Betroffene Notfallhilfen vom Staat, diese decken aber nur einen Teil der Kosten. Und die Politik fordert zunehmend Eigenverantwortung der Bürger ein: So hat Bayern 2019 die Soforthilfe nach Naturkatastrophen gestrichen – Härtefälle ausgenommen. Sie sind also gut beraten, Ihr Hab und Gut angemessen mit einer Wohngebäude- und Hausratversicherung mit Elementarschutz abzusichern: Schließlich ist das Eigenheim in den allermeisten Fällen die größte Einzelinvestition im Leben.
In unsrem Magazin-Beitrag „Hausrat versichern“ erfahren Sie, welche Schäden die Hausratversicherung deckt und im Artikel „Privathaftpflicht von der Steuer absetzen“ lesen Sie, wie Sie die Haftpflichtversicherung in der Steuererklärung platzieren.
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