Mit der Mütterrente honoriert der Staat die Kindererziehung. Diese Leistung der Rentenversicherung wurde 2014 eingeführt und richtet sich meist an Mütter, daher auch der Name. Erfahren Sie, welche Voraussetzungen für den Bezug der Mütterrente gelten, wie sie berechnet und beantragt wird.
(Der gesamte folgende Text wurde von unserer Redakteurin ohne den Einsatz von KI geschrieben)
Mütterrente – was ist das?
Der Begriff „Mütterrente“ ist ein Schlagwort aus dem Bundestagswahlkampf 2013 und etwas irreführend, da auch Väter die Leistung erhalten können. Auf Initiative der CDU/CSU wurde die Mütterrente in den Koalitionsvertrag integriert und trat unter der Großen Koalition am 1. Juli 2014 in Kraft (Mütterrente I).
Ziel der Mütterrente war, die Differenz zwischen der Anrechnung von Erziehungszeiten auszugleichen. Für bis zum 31.12.1991 geborene Kinder wurde nämlich nur ein Jahr auf dem Rentenkonto gutgeschrieben, ab 1.1.1992 waren es drei Jahre. Die Union sah hier eine gravierende Schlechterstellung für alle, die vor dem Stichtag Eltern geworden waren. Nicht angerechnete Kindererziehungszeiten führten zu einer Schmälerung der Rente und fehlten bei der Versicherungszeit, um überhaupt einen Rentenanspruch zu haben – so die Argumentation. Mit der Einführung der Mütterrente wurde den betroffenen Eltern ein zusätzliches Jahr Kindererziehungszeit gutgeschrieben und ab 2019 kam noch ein weiteres halbes Jahr dazu (Mütterrente II).
Da 2,5 aber noch immer nicht 3 sind, setzt sich die CSU für eine weitere Erhöhung der Mütterrente ein: Bei einer Regierungsbeteiligung nach der Bundestagswahl 2025 will sie erreichen, dass auch für vor 1992 geborene Kinder bis zu drei Jahre Erziehungszeit (Mütterrente III) angerechnet werden. Dies sei eine wichtige Maßnahme gegen Altersarmut bei Frauen.
Wer hat einen Anspruch auf Mütterrente?
Anspruch auf die Mütterrente hat der Elternteil, der hauptsächlich für die Kindererziehung verantwortlich war. Wer das ist, darauf müssen sich die Paare einigen. Weitere Voraussetzungen für die Mütterrente sind:
- Sie sind gesetzlich rentenversichert oder in einem berufsständischen Versorgungswerk.
- Sie haben eine Mindestversicherungszeit von fünf Jahren erreicht.
- Die Erziehung des Kindes erfolgte in Deutschland.
Ob Sie neben der Erziehung gearbeitet haben oder nicht, spielt keine Rolle für die Anrechnung der Kindererziehungszeiten.
Neben den leiblichen Eltern können auch weitere Personen einen Antrag auf Mütterrente stellen. Dazu gehören Großeltern, Verwandte, Pflege-, Stief- oder Adoptiveltern, sofern das Kind dort dauerhaft betreut wurde. Den Anspruch hat derjenige, der zuerst die Elternstellung erlangt hat. Gibt es weder ein leibliches Elternteil noch eine angemeldete Elternstellung, werden die Erziehungszeiten monatlich wechselnd angerechnet.
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Wie wird die Mütterrente berechnet?
Für die Berechnung der Mütterrente verwendet die Rentenversicherung Entgeltpunkte, auch Rentenpunkte genannt. Ein Renten- oder Entgeltpunkt entspricht dem jährlichen Durchschnittsverdienst in Deutschland. Haben Sie also genau diesen Verdienst erzielt, bekommen Sie einen Rentenpunkt, ansonsten mehr oder weniger. Pro Rentenpunkt wird für die Auszahlung der Rente ein bestimmter Betrag festgesetzt, der jährlich zum 1. Juli angepasst wird. Aktuell entspricht ein Entgeltpunkt 39,32 Euro (Stand: Juni 2024).
Für die zweieinhalb Jahre Kindererziehungszeit für vor 1992 geborene Kinder erhalten Sie 2,5 Rentenpunkte, also momentan 98,30 Euro pro Kind. Für später geborenen Nachwuchs gibt es drei Rentenpunkte (117,96 Euro pro Kind). Um diese Beträge erhöht sich die monatliche Rente, die Sie durch Ihre „normalen“ Beitragszahlungen erwirtschaftet haben.
Ein Beispiel, wie Sie die Mütterrente berechnen:
Sie haben zwei Söhne, die vor dem 1.1.1992 geboren wurden und eine Tochter, die danach zur Welt kam. In Summe werden Ihnen für die drei Kinder acht Jahre Kindererziehungszeit angerechnet. Der Zuschlag auf Ihre monatliche Rente beträgt 314,56 Euro brutto.
Bekommen Sie schon Mütterrente?
Wie viele Entgeltpunkte Sie bislang gesammelt haben und welcher monatlichen Rentenauszahlung sie voraussichtlich entsprechen werden, zeigt die jährliche Renteninformation. Diese erhalten Sie per Post. Seit 2023 lässt sie sich aber auch digital abrufen. Wie das funktioniert, zeigt die Webseite Digitale Rentenübersicht der Deutschen Rentenversicherung.
Prüfen Sie die Angaben: Fehlen Anrechnungszeiten, ob durch Arbeit, Erziehungs- oder Ersatzzeiten, sollten
Sie eine Kontenklärung beantragen.
Bekommen Sie schon Mütterrente?
Wie viele Entgeltpunkte Sie bislang gesammelt haben und welcher monatlichen Rentenauszahlung sie voraussichtlich entsprechen werden, zeigt die jährliche Renteninformation. Diese erhalten Sie per Post. Seit 2023 lässt sie sich aber auch digital abrufen. Wie das funktioniert, zeigt die Webseite Digitale Rentenübersicht der Deutschen Rentenversicherung.
Prüfen Sie die Angaben: Fehlen Anrechnungszeiten, ob durch Arbeit, Erziehungs- oder Ersatzzeiten, sollten Sie eine Kontenklärung beantragen.
Wie und wo kann ich die Mütterrente beantragen?
Erhalten Sie bereits Rente, bekommen Sie die Mütterrente automatisch. Ansonsten gilt: Den Antrag auf Mütterrente können Sie grundsätzlich jederzeit stellen. Hierfür müssen Sie das Formular V800 „Antrag auf Feststellung von Kindererziehungszeiten / Berücksichtigungszeiten wegen Kindererziehung“ ausfüllen. Sie können es auf der Seite der Deutschen Rentenversicherung herunterladen und sowohl per Post als auch online einreichen.
Auch als Vater, der die Mütterrente erhalten will, müssen Sie das Formular ausfüllen – sie wird ansonsten automatisch der Mutter zugeschlagen. Im Formular für den Vater erklärt die Mutter ihren Verzicht auf die Rentenansprüche.
Wenn Sie als Vater den Antrag auf Mütterrente stellen, sollten Sie dies möglichst früh tun, da die Erziehungszeiten für Väter erst ab dem Tag der Antragstellung bzw. einschließlich der zwei Monate davor berechnet werden. Wenn Sie also am 1. März einen Antrag stellen, werden nur die Kindererziehungszeiten ab dem 1. Januar angerechnet. Die Zeit davor entfällt einfach. Eine zu späte Antragstellung könnte Sie also wichtige Rentenpunkte kosten.
Stief-, Adoptiv- und Pflegeeltern müssen zusätzlich zum Formular V0800 das Formular V0805 „Zusatzfragebogen zur Kindererziehung“ einreichen.
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Erhalten berufstätige Mütter auch Mütterrente?
Arbeiten Sie während der Erziehungszeit, gibt es Mütterrente – allerdings nicht immer in voller Höhe. Ist das Einkommen zu hoch, wird die Mütterrente gekürzt. Maßgeblich ist die Beitragsbemessungsgrenze: Bis zu diesem Höchstbetrag müssen Sie Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, darüber hinaus nicht. Das bedeutet aber auch, dass Sie für die Überschüsse keine höhere Rente bekommen.
Stand 2025 liegt die Beitragsbemessungsgrenze bei 8.050 Euro Brutto pro Monat. Haben Sie während der Kindererziehung so viel oder mehr verdient, gibt es keine Mütterrente. Oder anders ausgedrückt: Liegt der rechnerische Rentenanspruch aus Arbeit und Kindererziehungszeit jährlich höher als etwa zwei Entgeltpunkte, hat der Job Vorrang. Ist der Verdienst zu hoch, wird die Mütterrente gekürzt.
Welche Ausnahmeregelungen gelten bei der Mütterrente?
Für die Anrechnung der Kindererziehungszeiten für die Rente gibt es neben der Beitragsbemessungsgrenze einige weitere Ausnahmen.
Dazu gehören:
- Sie beziehen während der Kindererziehung bereits eine volle Altersrente oder eine Pension.
- Sie waren nie gesetzlich versichert und haben die Regelaltersgrenze
- Die Erziehungszeiten wurden bereits in einer berufsständischen Versorgungsanwartschaft berücksichtigt, die der gesetzlichen Rente gleichgestellt ist.
Bei Pflege,- Stief- und Adoptivkindern ist für einen Anspruch auf Mütterrente außerdem das Alter der Kinder ausschlaggebend: Um Rentenpunkte zu erhalten, muss das Kind jünger als zweieinhalb Jahre gewesen sein, als Sie es aufnahmen.
Sparen mit der Familienhaftpficht
Die Mütterrente ist ein Plus für die Familienfinanzen in späten Jahren. Aber auch jetzt, wenn Sie vielleicht noch mitten im Kinderchaos stecken, sollten Sie Ihre Finanzen im Blick haben. Für Familien besonders wichtig ist die Familienhaftpflichtversicherung. Denn ohne diesen Schutz kann ein Ausrutscher oder wildes Spielen schnell teuer werden. Den günstigen Haftpflichtschutz der BavariaDirekt können Sie direkt online abschließen und zuvor unverbindlich berechnen.
Sparen mit der Familienhaftpflicht
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Mütterrente – Rentenplus für die Kindererziehung
Die Mütterrente kann Frauen vor der Altersarmut bewahren – vor allem, wenn sie viele Kinder und entsprechend weniger Berufsjahre vorzuweisen haben. Je nach Einzelfall kann es aber auch günstiger sein, wenn der Vater statt der Mutter das Rentenplus erhält. Rechnen Sie gemeinsam durch, was in Ihrem Fall besser ist.
Unser Tipp: Nehmen Sie die Beratungsangebote der Deutschen Rentenversicherung in Anspruch, wenn Fragen offen sind. Ehrenamtliche Versichertenälteste und Versicherungsberater in Ihrer Nähe helfen Ihnen, alles durchzukalkulieren und die beste Option für den Bezug der Mütterrente zu finden.
Sie möchten wissen, was eine Arbeitszeitverringerung für Ihre Rente bedeutet? Lesen Sie unseren Beitrag zum Thema Teilzeit und Rente. Mehr zum Elterngeld und den Änderungen lesen Sie im gleichnamigen Artikel.
Bildnachweis:
Titelbild: stock.adobe.com/Strelciuc, Bild 2: stock.adobe.com/Yakobchuk Olena, Bild 3: stock.adobe.com/Grady R/peopleimages.com
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