Als bekannteste deutsche Wirtschaftsauskunftei kann die Schufa maßgeblich Ihre Pläne durchkreuzen. Ob Sie die Zusage für einen Kredit oder eine Mietwohnung erhalten oder online einen Kauf auf Rechnung tätigen dürfen, hängt von Ihrer Bonitätsbewertung durch die Schufa ab. Daher ist es umso wichtiger, dass Sie die bei der Schufa hinterlegten Daten kennen und Fehler schnell korrigieren lassen. Wir zeigen Ihnen, wie die Datenerhebung funktioniert und wie Sie eine Schufa-(Selbst)Auskunft kostenlos einholen.
Die Schufa-Auskunft: Dafür ist sie erforderlich
Im Business gilt: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Denn dass Sie Ihre Bonität und Schuldenfreiheit selbst belegen, reicht im heutigen Geschäftsleben in aller Regel nicht mehr aus. Und hier kommt die Schufa ins Spiel (früher: Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung). Wirtschaftsauskunfteien wie die Schufa bestätigen als neutrale Instanzen, dass Personen zahlungsfähig und kreditwürdig sind.
Vertragspartner wie Versandhändler, Versicherungen, Telekommunikationsanbieter, Leasinggesellschaften, Bausparkassen und Banken können eine Schufa-Auskunft einholen und Sie können Ihrerseits eine Eigenauskunft bei der Schufa anfordern. Eine Schufa-Auskunft kann erforderlich sein
- wenn Sie einen Kredit aufnehmen
- wenn Sie einen Mietvertrag abschließen
- wenn Sie ein Girokonto eröffnen
- wenn Sie eine Baufinanzierung beantragen
- wenn Sie einen Mobilfunkvertrag abschließen
- wenn Sie online auf Rechnung kaufen möchten
- wenn Sie Immobiliengeschäfte tätigen
- wenn Sie Urlaubsreisen buchen
Je nach Geschäftsfeld gibt es verschiedene Auskunftsarten: die Bonitätsauskunft und den Schufa-Score.
Schufa-Bonitätsauskunft und Schufa-Score: Das steckt dahinter
Folgende Formen gibt es:
- Die B-Auskunft, die beispielsweise Vermieter, Mobilfunkunternehmen und Versandhändler erhalten, sie gibt allgemein darüber Auskunft, ob Sie Verträge einhalten und Ihre Kredite pünktlich zurückzahlen. Sind hier keine Negativeinträge vorhanden, wird das der abfragenden Person oder Institution zurückgespielt.
- Die A-Auskunft ist detaillierter und listet Ihre aktuellen Vertragsbeziehungen wie Girokonten, Kreditkarten und Mobilfunkverträge auf – allerdings ohne konkrete Unternehmensnennungen. So können sich etwa Banken ein umfassendes Bild von Ihrer Kreditwürdigkeit machen.
- Schließlich gibt es noch den Schufa-Score, der schlicht Ihr Zahlungsverhalten prognostiziert, der Score ist interessant für Online-Shops.
Das Scoring steht aufgrund seiner Intransparenz bei der Berechnung in der Kritik durch die Verbraucherverbände. Denn wie der Algorithmus genau funktioniert, ist eine Art Betriebsgeheimnis der Schufa. Zuletzt bemühte sich die Auskunftei um mehr Offenheit und startete 2022 den Schufa Score-Simulator, mit dem Verbraucher die Berechnung ihrer Bonität nachvollziehen können sollen. Ob das mehr Vertrauen in das Verfahren schafft, bleibt abzuwarten.
Oft läuft die Abfrage bei der Schufa durch die Vertragspartner im Hintergrund ab, setzt allerdings Ihre Zustimmung voraus. Der Hinweis bzw. die Abfrage dazu steht meist in den AGB. Im Moment einer Vertragsunterzeichnung, beispielsweise bei einer Kontoeröffnung oder beim Abschluss eines Mobilfunkvertrags, geben Sie automatisch Ihr Einverständnis. Auch wenn ein Vermieter eine Schufa-Auskunft über Sie einholen möchte, geht das nicht ohne Ihre Einwilligung.
Bei Onlinebestellungen stimmen Sie der Bonitätsprüfung meist automatisch durch die Auswahl der Zahlungsoption „Kauf auf Rechnung“ zu, da die Schufa-Klausel in den AGB steht. Mit dieser Zustimmung ist das Onlineunternehmen oder sein Bezahldienstleister zur Auskunft berechtigt. Innerhalb weniger Sekunden fragt Ihr Vertragspartner bei der Schufa Ihren Bonitätsscore ab und erhält so eine Prognose über die Wahrscheinlichkeit, dass Sie die Rechnung bezahlen werden. Bei einem schlechten Score kann das Unternehmen das Geschäft verweigern oder Ihnen ein Angebot zu schlechteren Konditionen unterbreiten.
Sorglos wohnen – Hausrat versichern
Die Schufa-Selbstauskunft hat geklappt, Ihr Vermieter ist vom Bonitätscheck und von Ihnen überzeugt und Sie haben die Wohnung ergattert: Jetzt ist es wichtig, das neue Domizil und seine Einrichtung abzusichern. Mit unserer Hausratversicherung schützen Sie Ihr Inventar – sind fest verbaute Möbel, Haushaltsgeräte und Verbrauchsgegenstände zum Beispiel nach einem Wohnungsbrand zu ersetzen, tragen wir die Kosten.
Sorglos wohnen – Hausrat versichern
Die Schufa-Selbstauskunft hat geklappt, Ihr Vermieter ist vom Bonitätscheck und von Ihnen überzeugt und Sie haben die Wohnung ergattert: Jetzt ist es wichtig, das neue Domizil und seine Einrichtung abzusichern. Mit unserer Hausratversicherung schützen Sie Ihr Inventar – sind fest verbaute Möbel, Haushaltsgeräte und Verbrauchsgegenstände zum Beispiel nach einem Wohnungsbrand zu ersetzen, tragen wir die Kosten.
Der Schufa-Eintrag: Das steht genau drin
In Ihrem Schufa-Eintrag sammelt die Schufa, die heute als Holding AG agiert, verschiedenste Daten über Sie und Ihre Finanzgeschäfte. Die Erhebung beginnt bereits, wenn Sie ein Girokonto eröffnen: Die Bank meldet den Vorgang an die Schufa. Andere Vertragspartner der Schufa wie Mobilfunkanbieter, Energieversorger und Wohnungsgenossenschaften teilen der Auskunftei mit, wenn Sie Zahlungen nicht pünktlich leisten, einen Kredit kündigen oder Mahnbescheide beantragt wurden.
Im Gegenzug erhalten die Unternehmen Auskunft über Ihre Bonität. Die Daten bleiben so lange gespeichert, wie ein Vorgang dauert – etwa die Laufzeit eines Kredits. Erledigte Negativeinträge löscht die Schufa in der Regel nach drei Jahren. Das gilt auch, wenn Sie im Schuldnerverzeichnis eingetragen waren oder ein Insolvenzverfahren lief und Sie nun wieder solvent sind. Die entsprechenden Vermerke muss auch die Schufa löschen.
UNSER TIPP: ANGESICHTS DER FÜLLE AN INFORMATIONEN AUS UNTERSCHIEDLICHSTEN QUELLEN KOMMT ES NATURGEMÄSS ZU FEHLERN BEI DER DATENERHEBUNG DURCH DIE SCHUFA. PRÜFEN SIE DESHALB REGELMÄSSIG, DURCH DIE SCHUFA-SELBSTAUSKUNFT WAS ÜBER SIE GESPEICHERT IST.
Schufa-Selbstauskunft kostenlos beantragen
Um auszuschließen, dass veraltete oder fehlerhafte Daten über Sie hinterlegt sind, sollten Sie regelmäßig eine Schufa-Selbstauskunft einholen. Auf die Herausgabe der gespeicherten Einträge haben Sie ein Recht gemäß Art. 15 DSGVO. Die Schufa muss die Selbstauskunft jedem Verbraucher einmal im Jahr kostenlos erteilen. Auf der Website der Auskunftei können Sie die kostenlose Schufa-Datenkopie beantragen.
Das mehrseitige Dokument enthält folgende Informationen:
- Ihre persönlichen Daten nebst Schufa-Datensatznummer
- das Datum der erstmaligen Schufa-Erhebung
- das „Kleingedruckte“: eine genau Auflistung, welche Daten zu welchem Zweck und mit welchen Fristen von der Schufa erhoben werden
- welche Anfragen und Meldungen über Sie eingeholt bzw. mitgeteilt wurden
- Ihren aktuellen Basisscore als Prozentwert zwischen 0 und 100
- die in den letzten zwölf Monaten übermittelten und die aktuellen Wahrscheinlichkeitswerte. Ein Score von 97,5 % oder höher etwa bedeutet, dass die Erfüllungswahrscheinlichkeit sehr hoch ist
Stellen Sie nach sorgfältiger Prüfung der Daten Fehler fest, sollten Sie sich unmittelbar schriftlich mit der Schufa in Verbindung setzen und eine Korrektur verlangen. Am besten fügen Sie entsprechende Belege bei. Haben Gläubiger falsche Angaben gemacht, sollten Sie auch diese um eine zeitnahe Richtigstellung gegenüber der Auskunftei ersuchen.
Gibt es Probleme bei der Berichtigung der Schufa-Einträge, ist die Schufa-Schlichtungsstelle als Anlaufstelle für Sie da. In einem kostenfreien Verfahren wird der Sachverhalt geklärt. Bis zum Abschluss des Verfahrens muss die Schufa die fragwürdigen Einträge übrigens sperren.
Schufa-Auskunft versus kostenpflichtiger Bonitätscheck
Von der kostenlosen, für Ihren Eigenbedarf gedachten Selbstauskunft ist die kostenpflichtige Schufa-Bonitätsauskunft zu unterscheiden. Diese enthält auch Ihren tagesaktuell berechneten Bonitätsscore und gilt als offizielles Zertifikat Ihrer Bonität gegenüber Dritten. Wir empfehlen, den Bonitätscheck direkt bei der Schufa zu beantragen, also nicht den Umweg über Dienstleister zu gehen. So sind die Kosten am niedrigsten und Ihre Daten gehen nicht durch weitere Hände.
Schauen Sie der Schufa auf die Finger – und nicht nur ihr
Prüfen Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit einmal im Jahr Ihren Schufa-Eintrag. Stellen Sie fest, dass Sie neuerdings Probleme beim Rechnungskauf oder Leasing haben, lohnt es sich eventuell, auch bei anderen Auskunfteien nachzuforschen und Ihren Score-Wert abzufragen. Denn die Schufa ist zwar die größte, aber nicht einzige Wirtschaftsauskunftei in Deutschland. Die Verbraucherzentralen stellen für den Check Musterbriefe zur Verfügung, so dass Sie sich nicht durch jede Website klicken müssen.
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Titelbild: stock.adobe.com/nmann77, Bild 2: stock.adobe.com/Rido, Bild 3: stock.adobe.com/Timon