Mallorca-Police – was ist das?

Die Mallorca-Police ist ein Baustein der Kfz-Versicherung – sie schützt Sie oder besser gesagt Ihre Finanzen, wenn Sie im europäischen Ausland mit einem Mietwagen einen Unfall haben. Im Gegensatz zur Namensgebung gilt sie also nicht nur auf Mallorca, sondern in ganz Europa, und zwar geographisch gesehen.

Hintergrund: Jedes Land hat eigene Gesetze zum Haftpflichtschutz. Die darin vorgeschriebenen Deckungssummen liegen in aller Regel unterhalb des deutschen Standards. Das heißt: Eine normale Mietwagen-Haftpflichtversicherung, beispielsweise in Spanien, deckt einen Haftpflichtschaden nur bis zum für Spanien vorgeschriebenen Betrag – liegt die Schadensumme darüber, kann das für den Unfallverursacher schmerzhaft teuer werden.

Nicht so mit der Mallorca-Police: Sie deckt die Schadenskosten, die über der landesüblichen Deckungssumme liegen – maximal bis zur Deckungssumme der Kfz-Haftpflichtversicherung in Deutschland.

Offiziell heißt die Mallorca Police übrigens: „Versicherung für den Gebrauch fremder, versicherungspflichtiger Fahrzeuge“. Als weniger sperrige Bezeichnung hat sich der Name Mallorca-Police oder auch Mallorca-Deckung bzw. Mallorca-Klausel durchgesetzt, da deutsche Urlauber auf der Baleareninsel gerne einen Mietwagen nehmen.

Bei der BavariaDirekt ist die Mallorca-Police in den Tarifen Komfort M und Komfort L der Kfz-Versicherung bereits enthalten. Über unseren Online-Rechner können Sie die Tarife unverbindlich berechnen und die Kfz-Versicherung auf Wunsch direkt abschließen. Alternativ können Sie sich auch beraten lassen.

Für wen ist die Mallorca-Police sinnvoll?

Kurz gesagt: Für jeden, der sich im Ausland einen Mietwagen, ein Wohnmobil oder ein Motorrad ausleiht. In anderen Ländern ist das Verhalten im Verkehr oft anders als bei uns, dazu kommen ungewohnte Verkehrsregeln und ein Fahrzeug, mit dem Sie nicht so gut vertraut sind. Ein Unfall ist somit schneller passiert als gedacht. Ist das Kfz mit der Mallorca-Police versichert, haben Sie zwar trotzdem die Scherereien, bleiben aber nicht auf hohen Kosten sitzen. Denn wie bereits beschrieben, schließt dieser Zusatzschutz die Lücke zwischen Deckungs- und Schadenssumme – er hebt den Versicherungsschutz auf das deutsche Niveau an.

Ein Beispiel: Sie fahren im Griechenland-Urlaub mit dem Mietwagen von hinten in ein Auto, das in den Gegenverkehr gerät. Der Sachschaden an den drei beteiligten Fahrzeugen beläuft sich auf rund 1,5 Millionen Euro, die griechische Haftplicht deckt aber nur 1,3 Millionen Euro. Die Differenz von 200.000 Euro müssten Sie ohne Mallorca Police aus eigener Tasche bezahlen! Die Mallorca-Police ist deshalb absolut sinnvoll und gehört zu den wichtigsten Policen überhaupt.

Wer ist in der Mallorca-Police versichert?

Hier trennt sich bei den Versicherern die Spreu vom Weizen. Wer in der Mallorca-Police eingeschlossen ist, unterscheidet sich je nach Vertrag. Bei der Kfz-Haftpflichtversicherung der BavariaDirekt erstreckt sich der Versicherungsschutz der Mallorca-Police nicht nur auf den Fahrer, sondern auch auf den Ehe- oder Lebenspartner. Da im Urlaub häufig beide hinter dem Steuer des Mietwagens sitzen, ist dies ein wichtiges Detail. Sollen auch die erwachsenen Kinder, die Großeltern, andere Verwandte oder Freunde gelegentlich am Steuer sitzen, sollten Sie vor der Reise mit Ihrem Versicherer klären, ob der Schutz erweitert werden kann.

Die Deckungssummen für die Schäden sind tarifabhängig. Bei der BavariaDirekt beträgt die Versicherungssumme in allen Tarifen 100 Millionen Euro. Personenschäden sind im Tarif S mit 8 Millionen Euro und in den Tarifen M und L mit 15 Millionen Euro versichert. Damit geht der Schutz weit über die gesetzlich vorgeschriebene Mindestdeckung hinaus, die in Deutschland 7,5 Millionen Euro für Personenschäden, 1,22 Millionen Euro für Sachschäden und 50.000 Euro für Vermögensschäden beträgt.

Zum Vergleich die Mindestdeckungssummen der Kfz-Haftpflicht in beliebten Urlaubsländern:

• Italien: 6,45 Million Euro für Personenschäden, 1,3 Million Euro für Sachschäden
• Österreich: 6,3 Millionen für Personenschäden, 1,3 Millionen für Sachschäden
• Spanien: 70 Millionen Euro für Personenschäden, 15 Millionen Euro für Sachschäden
• Türkei: 46.537 Euro für Personenschäden pro Person bzw. 232.684 Euro pro Unfall, 4.654 Euro für Sachschäden pro Person bzw. 9.307 Euro pro Unfall
• Niederlande: 6,07 Millionen Euro für Personenschäden, 1,22 Millionen Euro für Sachschäden
• Kroatien: 6,45 Millionen Euro für Personenschäden, 1,3 Millionen Euro für Sachschäden
• Griechenland: 1,3 Millionen Euro für Personenschäden, 1,3 Millionen Euro für Sachschäden
• Frankreich: unbegrenzt für Personenschäden, 1,3 Millionen Euro für Sachschäden

(Quelle: Council of Bureaux, Stand: März 2023)

In welchen Ländern gilt die Mallorca-Police?

Die Kfz Mallorca Police gilt im Normalfall für alle EU-Staaten und Länder innerhalb der geografischen Grenzen Europas. Dazu gehören Belgien     
Bulgarien, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal inkl. Madeira, Rumänien, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien inkl. Kanaren, Tschechien, Türkei (nur europäischer Teil), Ungarn und Zypern.   

Manche Versicherer beziehen weitere Länder in die Mallorca-Police ein, etwa Tunesien oder Israel. Erkundigen Sie sich im Zweifel vor Antritt der Reise beim Versicherungsunternehmen bzw. sehen Sie in den Vertragsbedingungen nach, ob das Urlaubsland abgedeckt ist.

Übrigens: Brauchen Sie einen Mietwagenschutz für Länder außerhalb Europas, ist die weltweit gültige Traveller-Police die richtige Wahl.

Wie kann ich eine Mallorca-Police abschließen?

Die Police ist in vielen Kfz-Haftpflichtversicherungsverträgen bereits automatisch enthalten. Bei der BavariaDirekt etwa in den Tarifen M und L. Ansonsten lässt sich der Auslandsschadenschutz gegen einen geringen Aufpreis dem bestehenden Vertrag hinzufügen oder für einen bestimmten Zeitraum auch einzeln buchen.

Überprüfen Sie aber vorher, ob nicht eine Deckung über andere Verträge vorliegt. So kann die Mallorca-Police auch in der privaten Haftpflichtversicherung enthalten sein, im Rahmen einer Mitgliedschaft in einem Automobilclub gewährt werden oder eine Leistung Ihres Kreditkartenanbieters sein.

Unfall im Ausland – was tun?

Sind Sie im Ausland mit dem Mietwagen an einem Unfall beteiligt, ist überlegtes Handeln wichtig. So gibt es später mit der Versicherung keine Probleme. Gehen Sie am besten wie folgt vor:

• Sichern Sie den Unfallort vorschriftsmäßig ab und rufen Sie auf jeden Fall die Polizei, auch bei Bagatellschäden. In vielen Ländern ist der polizeiliche Unfallbericht Voraussetzung für eine Regulierung des Schadens.
• Dokumentieren Sie das Unfallgeschehen und die Schäden an den Fahrzeugen mit Fotos und einem Protokoll – am besten mit einem mehrsprachigen europäischen Unfallberichtsformular. Dieses und weitere Schadensberichte können Sie hier downloaden.
• Lassen Sie sich vom Unfallgegner und eventuell vorhandenen Zeugen die vollständigen Kontaktdaten geben.
• Benachrichtigen Sie umgehend die Autovermietung und melden Sie den Schaden Ihrer deutschen Kfz-Versicherung.

Weitere Hinweise zum richtigen Verhalten bei einem Unfall oder einer Panne lesen Sie auf unserer Seite "Unfall was tun". Einen Kfz-Haftpflichtschaden können Sie bei der BavariaDirekt auch online melden.