Typklassen Kfz – was ist das?

Die Typklasse ist eine statistische Kennzahl aus der Versicherungsbranche, sie sagt in Zahlen zwischen 10 und 34 aus, wie häufig ein bestimmtes Fahrzeugmodell in Unfälle involviert ist. Als sogenanntes Tarifmerkmal dient die Typklasse bei der Kalkulation und Berechnung von Kfz-Versicherungstarifen- und -beiträgen. Die Faustregel lautet: Je niedriger die Typklasse eines Fahrzeuges, desto günstiger die Kfz-Beiträge – gilt auch für Teilkasko und Vollkasko.

Die Kfz-Typklassen basieren auf den Schaden- und Unfallstatistiken für die jeweiligen Fahrzeugtypen und werden vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) jedes Jahr neu festgelegt. Durch die jährliche Neubewertung aller in Deutschland zugelassenen Automodelle kann eine Versicherungsprämie teurer oder günstiger ausfallen – oder auch unverändert bleiben. Die Schwankungen fallen dabei vergleichsweise gering aus, können sich über die Jahre aber summieren.

Wer sich vor dem Autokauf über die Entwicklung der Typklasse informiert, kann demnach einiges an Versicherungsbeiträgen sparen.

Nicht verwechseln: Typklasse und Fahrzeugtyp

Obwohl beide Begriffe ähnlich klingen und auch miteinander zu tun haben, sind Typklasse und Fahrzeugtyp nicht das gleiche. Der Fahrzeugtyp bezeichnet ein Automodell bzw. dessen Bauweise, Nutzung (Personenkraftwagen, Anhänger, Krafträder, Nutzfahrzeug oder Oldtimer) und besondere Fahrzeugmerkmale. Jeder Autobauer stellt verschiedene Fahrzeugtypen her. Der Fahrzeugtyp dient dem Staat zur Berechnung der Kfz-Steuer. Der Fahrzeugtyp steht unter anderem im Fahrzeugschein, den Sie von der Zulassungsstelle bekommen.

Jedem Fahrzeugtyp ist eine Typklasse zugeordnet. Wie bereits erwähnt, ist die Typklasse eine statistische Größe der Versicherungsbranche zur Kalkulation von Kfz-Tarifen.

Typklassen und Kfz-Versicherung – Einfluss auf die Beiträge

Für die Einstufung eines Autos in eine Typklasse wertet der GDV die Unfall- und Schadensbilanzen des Modells für die letzten drei Jahre aus. Dabei erfasst der Verband rund 32.000 in Deutschland zugelassene Pkw.

So werden die Typklassen ermittelt

Für jede Versicherungsart (Kfz, Voll- oder Teilkasko) legt der GDV eigene Typklassen fest.

Hat ein Fahrzeugtyp den Versicherern hohe Kosten in der Schadenregulierung verursacht, erhält es eine hohe Typklasse. Bei der Kfz-Haftpflicht sind es die Leistungen für Geschädigte, die die Typklasse bestimmen. Bei den Kaskoversicherungen spielt der Wert des Autos eine maßgebliche Rolle für die Typklasseneinstufung. So erhalten Oberklasse-Fahrzeuge und Neuwagen eine höhe Einstufung als Kleinwagen und alte Autos.

In aller Regel nutzen die deutschen Versicherer die Typklassen für die Kalkulation ihrer Prämien. Das ist zwar keine Pflicht, aber gängige Praxis.

Ob die Kfz-Typklasse die Versicherung teuer oder günstig macht, finden Sie nur mit der aktuellen Typklassen-Tabelle heraus. Selbst sehr ähnliche Fahrzeugmodelle können eine unterschiedliche Einstufung haben. Möchten Sie bei der Anschaffung eines Autos unschöne Überraschungen vermeiden, werfen Sie also besser vor dem Kauf einen Blick in das jüngste Typklassenverzeichnis des GDV, etwa für 2023.

So finden Sie Ihre Typklasse heraus – die Tabelle

Die aktuellen Typklassen veröffentlicht der GDV jedes Jahr ab September auf seiner Webseite. Für die Typklassenabfrage sollten Sie folgende Fahrzeugdaten zur Hand haben:

  • Marke
  • Modell
  • Baujahr
  • Kraftstoff
  • Leistung in kW und PS
  • Hubraum (in ccm)
  • Segment (z. B. Kleinwagen oder Kompaktklasse)
  • Karosserie (z. B. Limousine oder Kombi)

Schneller lässt sich die Typklasseneinstufung über die Herstellerschlüsselnummer (HSN) und Typschlüsselnummer (TSN) herausfinden. Beide stehen in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 (ehemals Fahrzeugschein) in den Feldern 2.1 bzw. 2.2.

Über die Tabelle können Sie auch Modelle mit günstigen Typklassen in der jeweiligen Fahrzeugkategorie ermitteln, jeweils für die drei Versicherungsarten. Somit haben Sie eine Grundlage, um die Versicherungskosten für einen neuen Pkw im Vorfeld zu kalkulieren.

Kfz mit niedriger Typklasse sind beispielsweise:

  • Smart ForTwo Coupé Electric Drive.
  • Fiat 500.
  • Mini Cooper S Coupé
  • Citroën C3 Picasso 1.4.
  • Renault Twingo GT 1.2.
  • Seat Mii Electric (Typ AA, 2019-2021)
  • BMW Isetta 250
  • Fiat 126 A

Änderungen der Typklasse: Versicherung teurer, günstiger oder gleich?

Jährlicher Stichtag für die Festlegung der neuen Typklassen ist der 1. Oktober – ab dann gelten die neuen Typklassen für alle neuen Vertragsabschlüsse. Auf bestehende Policen wirken sich Umstufungen üblicherweise erst zur Hauptfälligkeit am 1. Januar aus. Dann kann der Beitrag geringer oder höher ausfallen, oft ändert sich die Typklasse aber auch nicht.

Die Umstufung kann je nach Versicherungsart unterschiedlich ausfallen. So ist es möglich, dass ein Automodell häufiger in der Unfallstatistik auftaucht als im Vorjahr und dadurch die Haftpflicht-Typklasse steigt, während die Kaskoeinstufung gleichbleibt. Kommt es dagegen öfter zu Diebstählen, ist eine Höherstufung bei der Kasko-Typklasse möglich.

Wird die Versicherung dadurch teurer, haben Sie ein Sonderkündigungsrecht. Sehen Sie aber genau hin, warum die Prämie gestiegen ist. Änderungen hängen neben der Typklasse von einer Vielzahl weiterer Faktoren wie der Regionalklasseneinstufung und dem Schadenfreiheitsrabatt ab.

Typklassen 2023: Das hat sich geändert

Für die Typklassen 2023 hat der GDV für die meisten Autofahrer gute Nachrichten, denn für 29,3 Millionen Fahrzeughalter bleiben sie unverändert. 4,8 Millionen Halter können sich sogar über eine niedrigere Typklasse freuen, für 8,1 Millionen steigt sie dagegen. In der Teilkaskoversicherung finden sich 600.000 Pkw in einer höheren, 4,8 Millionen in einer niedrigeren Typklasse wieder. Bei der Vollkasko rücken 1,1 Millionen Fahrzeuge auf, 8,3 Millionen werden niedriger eingestuft.

Beachten Sie neben der Typklasse auch die Regionalklasse: Auch sie wird jährlich anhand verschiedener statistischer Daten neu festgelegt. Allerdings richtet sich die Einstufung nicht nach dem Automodell, sondern nach dem Wohnort des Halters.

Die Regionalklasse basiert auf Parametern wie dem örtlichen Unfallrisiko, der durchschnittlichen Fahrweise, Sturmschäden, der Anzahl der zugelassenen Fahrzeuge und Diebstahlshäufigkeit. Daraus berechnen sich zwölf Regionalklassen für die Kfz-Haftpflicht, 16 für die Teil- und neun für die Vollkasko. Eine niedrige Regionalklasseneinstufung trägt zu günstigeren Prämien bei.

Schadenfreiheitsklasse - schadenfrei fahren und sparen

Nicht nur die Typklasse, auch die Schadenfreiheitsklasse beeinflusst den Beitrag Ihrer Autoversicherung. Mit der Schadenfreiheitsklasse belohnen Versicherungsunternehmen das unfallfreie Fahren. Zu Beginn jedes Versicherungsjahres bewerten wir die Tarife neu, wer ein schadenfreies Jahr hinter sich hat, wird hochgestuft, was im Umkehrschluss bedeutet, dass der Tarif günstiger wird (Stichwort: Schadenfreiheitsrabatt).

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Kfz-Zulassung - auch online möglich

Egal, welche Typklasse Sie fahren – jedes Kfz, mit dem Sie fahren möchten, braucht eine Zulassung. Die Zulassung können Sie entweder auf der lokalen Stelle beantragen oder online. Für die Online-Zulassung benötigen Sie einen Ausweis mit Digitalfunktion (diese müssen Sie extra freischalten lassen). Vergessen Sie für die Zulassung auch den Fahrzeugschein und die eVB-Nummer (elektronische Versicherungsbestätigung) nicht, bei der BavariaDirekt erhalten Sie die eVB online, direkt nach dem Abschluss der Police.

Typklasse kennen und sparen mit der BavariaDirekt

Ob beim Neu- oder Gebrauchtwagenkauf, die Typklasse kann eine große Rolle im Hinblick auf die Versicherungskosten spielen. Einige hundert Euro Unterschied kann die Einstufung bei ähnlichen Fahrzeugmodellen ausmachen. Da Sie die Typklasse nicht beeinflussen oder ändern können, lohnt es sich, sie für das Wunschfahrzeug zu kennen sowie einen Vergleich zwischen ähnlichen Modellen anzustellen.

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Häufige Fragen und Antworten zur Typklasse

Die Kfz-Typklasse ist ein jährlich vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ermittelter Indexwert, der die Unfall- und Schadensbilanz eines Fahrzeugmodells widerspiegelt. Verursacht ein Kfz niedrige Unfall- und Reparaturkosten, ist auch die Typklasse niedrig. Das Risiko für die Versicherer ist geringer und die Beiträge fallen günstig aus – und umgekehrt. Für die Ersteinstufung neu auf den Markt kommender Modelle nutzt der GDV die Statistikdaten ähnlicher Fahrzeuge sowie die Crashtest-Ergebnisse.

Kfz-Typklassen gibt es nur für Autos und Busse, Motorräder fallen nicht darunter. Sie werden für die Haftpflicht, die Voll- und die Teilkasko festgelegt. In der Kfz-Haftpflicht werden Fahrzeuge in 16 Typklassen eingeordnet (10 bis 25), in der Teilkasko in 24 Typklassen (10 bis 33) und in der Vollkasko in 25 Typklassen (10 bis 34).

Die Typklasse ist eines von vielen Tarifmerkmalen für die Berechnung des Versicherungsbeitrags für ein bestimmtes Pkw-Modell. Je weniger Schäden und Unfälle mit einem Automodell verursacht werden, desto niedriger ist die Typklasse. Eine niedrige Typklasse lässt die Prämie geringer ausfallen, durch eine hohe Einstufung wird die Kfz-Versicherung teurer.

Als hohe Typklasse gelten bei der Kfz-Haftpflicht Indexwerte von 20 bis 25, bei den Kaskoversicherungen von 28 bis 33 bzw. 34. Hier sind vor allem beliebte Fahranfängermodelle wie der Golf II sowie hochmotorisierte Neuwagen zu finden. In der niedrigsten Typklasse 10 sind wenig gefahrene, gehegte und gepflegte Oldtimer sowie Kleinstwagen eingestuft.

Die Typklasse steht nicht in den Zulassungsbescheinigungen, sondern lässt sich über eine Online-Abfrage beim GDV recherchieren. Halten Sie dafür Ihren Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil 1) bereit. Das Typklassenverzeichnis des GDV gibt es auch in gedruckter Form: Das ist praktisch, wenn Sie vor dem Autokauf die Einstufung verschiedener Modelle vergleichen möchten.

Während die Typklasse auf der Unfall- und Schadenbilanz eines Automodells basiert, ist für die Regionalklasseneinstufung der Hauptwohnsitz des Fahrzeughalters entscheidend. Sind in der Region wenige Unfälle zu verzeichnen, ist die Regionalklasse niedrig und die Versicherungsprämie günstiger. Die Typklasse ist also ein modellspezifischer Wert, während die Regionalklasse fahrzeugübergreifend berechnet wird.