Tipps für mehr Datensicherheit

E-Mails, Fotos, Chatverläufe, Kreditkarteninformationen und viele weitere private Daten wurden am vergangenen Freitag bei dem Hackerangriff auf Politiker, Prominente und Journalisten veröffentlicht. Der Fall zeigt einmal mehr, dass die Datensicherheit ein wichtiges Thema ist, mit dem man sich beschäftigen sollte.

Zwar kann nie ganz verhindert werden, dass ein System gehackt wird. Dennoch kann man mit einigen Maßnahmen den Hackern die Arbeit erschweren, sodass der Schaden nicht so groß ausfällt.


Welche Regeln der Cyber-Security sollten Sie beachten?

  • Starke und lange Passwörter

Ein Tipp, den man schon oft gehört hat, und doch schleichen sich immer wieder Passwörter wie Pa$$w0rt1!! oder einfache Zahlenfolgen ein. Weiterhin ist das beliebteste Passwort "123456", gefolgt von einfachen Begriffen wie "Hallo". Mit einer bestimmten Software erraten Hacker solche Passwörter aber sehr schnell.

Doch woraus besteht ein sicheres Passwort? Grundsätzlich gilt: Je länger das Passwort, desto sicherer. Aus mindestens acht Zeichen sollte das Passwort bestehen, besser jedoch sind zwölf bis sechzehn Zeichen für besonderes wichtige Konten. Abkürzungen zum eigenen Namen, Telefonnummern, Geburtstage oder andere Daten sollten auf keinen Fall im Passwort erwähnt werden, da sie leicht zu knacken sind.

Auch wenn es Ihrer Kreativität mehr abverlangt, denken Sie sich viele Passwörter aus! Niemals das gleiche Passwort auf mehreren Seiten und Konten verwenden. Wenn Hacker einmal Ihre Zugangsdaten herausfinden, haben sie sonst Zugriff auf all Ihre Konten.

  • Zwei-Faktor-Authentifizierung

Bei der Zwei-Faktor-Authentifizierung wird zusätzlich zum Passwort ein Sicherheitsmerkmal abgefragt. Häufig wird zum Beispiel ein sechsstelliger Zahlencode per SMS an Ihre Handynummer geschickt, den Sie dann bei der Anmeldung eingeben müssen.

Dieser Zusatz-Code erhöht die Sicherheit und erschwert es Hackern, sich in Ihrem Konto anzumelden. Oft wird der Zusatz-Code abgefragt, wenn die Anmeldung an einem neuen Gerät oder in einem neuen Browser erfolgt. Der Nutzer wird auf diese Weise identifiziert.

  • Single-Sign-On

Mit dem Facebook-Konto auch gleichzeitig bei Twitter anmelden und sich dadurch ein Passwort sparen? Klingt zwar bequem, bringt aber einige Risiken mit sich. Wenn Hacker einmal Zugriff auf einen Ihrer Accounts erhalten, können Sie sich so direkt bei anderen Seiten anmelden. Deshalb gilt: Immer getrennte Zugangsdaten verwenden!

  • Sicherheitsfragen eröffnen Hintertüren für Hacker

Fragen wie „Wo wurden Sie geboren?“ oder „Wie lautet der Mädchenname Ihrer Mutter?“ sind leicht beantwortet - doch leider auch von Kriminellen. Viele Anbieter bieten Sicherheitsfragen an, wenn das Passwort vergessen wurde. Nutzer blenden dabei jedoch aus, dass auch Hacker auf „Passwort vergessen“ klicken können und sich durch die einfachen Sicherheitsfragen den Zugriff auf Ihr Konto erschleichen können.

Daher sollten Sie bei den Sicherheitsfragen entweder bewusst falsche Antworten angeben oder wieder ein Passwort erstellen. Dieses Passwort sollten Sie sich gut merken oder in einem Passwort-Manager abspeichern, damit Sie im Fall der Fälle weiterhin Zugriff auf Ihr Konto haben. Passwortmanager können zwar auch gehackt werden, durch ein sicheres kryptografisches Verfahren wird es Hackern aber um Einiges erschwert.

  • Nur vertrauenswürdige E-Mail Anhänge öffnen

Ebenfalls ein bekannter Tipp, der aber häufig missachtet wird und zu einem Virus führt. E-Mail Anhänge von unbekannten Personen sollten Sie niemals öffnen! Insbesondere, wenn es sich dabei um ein Word-Dokument handelt, ist Vorsicht geboten. Hacker schleusen über solche Anhänge gerne Ransomware ein und erhalten dadurch Zugriff auf Ihre Daten.

  • Neue Updates installieren

Über neue Updates für Computer- und Smartphone-Betriebssysteme werden Sicherheitsbedingungen verbessert. Deswegen sollten Sie neue Updates immer installieren, um Sicherheitslücken zu schließen. Dies gilt sowohl für Ihren Browser als auch für das Betriebssystem. Ein Anti-Virus-Programm schützt Sie vor bekannten Schädlingen auf Ihrem Computer oder Smartphone.

  • Offene WLAN-Hotspots mit Vorsicht nutzen

Heutzutage gibt es immer mehr WLAN-Hotspots, sei es im Zug, im Café oder auf öffentlichen Plätzen in der Stadt. Das ist sicherlich bequem, allerdings ist bei der Nutzung von offenen WLAN-Hotspots Vorsicht geboten.

Warum? Offene WLAN-Hotspots sind unverschlüsselt und ungesichert. Dadurch kann der Datenverkehr gegebenenfalls durch Dritte mitgelesen werden. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten, sollten Sie immer ein vertrauenswürdiges virtuelles privates Netzwerk (VPN) nutzen.


Letztendlich ist vor allem wichtig...

Geben Sie Ihre Daten nur dort an, wo es zwingend erforderlich ist! Überlegen Sie sich gut, wo Sie sich anmelden und welches Passwort Sie hierfür wählen. Bei vielen Passwörtern kann es zwar schwer sein, den Überblick zu behalten, doch Sie erschweren es Kriminellen damit ungemein, Zugang zu Ihren Daten zu erhalten. Je leichter Sie es sich mit Passwörtern und der Datensicherheit machen, umso leichter wird es auch Hackern fallen, Ihr Konto zu knacken. Eine erhöhte Datensicherheit ist mit unseren Tipps ohne besondere Computerkenntnisse möglich.

Dennoch kann ein Hackerangriff leider nie komplett verhindert werden. Daher lohnt sich eine Cyberversicherung, mit der Sie und Ihre Daten im Fall der Fälle geschützt sind. Denn es geht nicht nur um den „emotionalen“ Datenverlust, sondern auch um den finanziellen Verlust, den solch ein Angriff häufig mit sich bringt.